Emmett Farmer arbeitet auf dem Hof seiner Eltern, als ein Brief ihn erreicht. Er soll bei einer Buchbinderin in die Lehre gehen. Seine Eltern, die wie alle anderen Menschen Bücher aus ihrer Welt verbannt haben, lassen ihn ziehen – auch weil sie glauben, dass er nach einer schweren Krankheit die Arbeit auf dem Hof nicht leisten kann. Die Begegnung mit der alten Buchbinderin beeindruckt den Jungen, dabei lässt Seredith ihn nicht in das Gewölbe mit den kostbaren Büchern. Menschen von nah und fern suchen sie heimlich auf. Emmett kommt ein dunkler Verdacht: Liegt ihre Gabe darin, den Menschen ihre Seele zu nehmen? Nach dem plötzlichen Tod der Buchbinderin erkennt der Junge, welch Wohltäterin sie war – und in welche Gefahr er selbst geraten ist.
Dieses Buch ist einfach so anders, als es aussieht und auf dem Klappentext beschrieben wird.
Durch diesen wirklich tollen Einband bin ich auf diese schöne Geschichte von Emmet aufmerksam geworden und dachte im ersten Moment, dass es sich in diesem Buch um eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher handelt.
Und so begann ich auch zu lesen, mit dem Gedanken an einen literarischen, poetischen Roman, welcher seine Liebe zu Büchern ausdrückt.
Aber wer hätte es gedacht?
Ich war mit meiner Ansicht mehr als nur ein wenig auf dem falschen Dampfer…
Denn dieses Buch hat eine ganz andere, viel tiefer gehende Geschichte, die weder etwas mit Literatur oder Poesie zu tun hat…
Die Autoren zeigt mit leichten Fantasy-Einflüssen eine Welt auf, die ebenfalls gesehen und anerkannt werden möchte.
Sie zeigt eine Welt auf, wo es um mehr geht, als „nur“ die Liebe zu Büchern, sondern die Liebe zu einem anderen Menschen.
Eine Liebe, die in der Gesellschaft teilweise bis heute nicht als normal angesehen wird.
Man kann diese Geschichte als einen Fantasy-Liebesroman beschreiben, welcher leichte poetische Einflüsse aufzeigt.
Nach leichten Startschwierigkeiten in das Buch, hat mich die Welt, die die Autorin beschreibt, gepackt und in ihren Bann gezogen und erst auf der letzten Seite wieder losgelassen.
Dieser Roman ist anders, als man ihn vom Klappentext erwarten würde, dennoch bin ich nicht enttäuscht, sondern eher froh, diesem Buch eine Chance gegeben zu haben, denn es hat sich absolut gelohnt.
Die Autorin schafft es, die Gefühle der Protagonisten so lebendig darzustellen, dass man teilweise denken könnte, man wäre tatsächlich mitten in der Geschichte und als Zeitzeuge dabei gewesen.
Der Roman ist in drei Teile geteilt und ich muss sagen, dass es bei mir ein wenig gedauert hat, bis ich mich in diese Geschichte wirklich fallen lassen konnte.
Die ersten Kapitel ziehen sich ein wenig und sind eher langatmig geschrieben, was den einstig nicht ganz einfach macht.
Es wird vieles angedeutet, aber nicht ausgesprochen, wodurch man in einer gewissen Luftleere schwebt.
Es lässt sich sagen, dass bei mir ein wenig gedauert hat, bis ich wirklich überzeugt war.
Emmet musste erst seine erste, „erstaunliche“ Entdeckung machen, welche eine Geschichte in der Geschichte darstellt, bis mich dieses Buch wirklich gefangen hatte und komplett in seinen Bann zog.
Die Dramatik in der dann beschriebenen Liebesgeschichte hat mich aber total mitgenommen.
Diese Geschichte ist es, die dieses Buch wirklich lesenswert macht.
Durch viele Wendungen und Wirrungen, einigen immer wieder neuen Ansätzen, lauern immer wieder kleine Details, die vom Leser gefunden werden wollen.
Ich hoffe wirklich sehr, dass dieser wirklich tolle Roman seine Leser finden wird, denn vom Cover, wie auch vom Klappentext, erwartet man eine komplett andere Geschichte, als die, die tatsächlich erzählt wird.
Die Liebe ist eigentlich das zentrale Thema des Romans, wenn auch nicht zu den Büchern, sondern zwischen der Liebe zweier Menschen.
Das Werk, welches hier geschaffen wurde, ist definitiv ein anderes, als das, was ich beim Lesen des Klappentexts erwartet hätte.
Statt einer Hommage an die Bücher und ihre Welt, habe ich eine romantische, leicht poetische und mit vielen Details versetzte Geschichte gelesen, die mich nach kurzer Eingewöhnungszeit absolut in ihren Bann gerissen hat.
Der Hauch an Fantasy, welcher durch das Binden von Menschen in Büchern geschaffen wird, hätte meiner Meinung nach gern noch intensiver sein können.
Das Buch und seine Geschichte hätten dies definitiv zugelassen.
Alles in Allem definitiv ein Roman der besonderen Art, den ich zu Beginn völlig falsch eingeschätzt habe.
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